ZERO WASTE KÜRBIS MIT DREIERLEI KARTOFFELN UND BIRNEN-SALSA
Ein süßlich glasierter Kürbis mit einer erfrischenden Salsa aus saisonalem Obst und Gemüse ist das perfekte Gericht für den Herbst. Improvisation und das Verwerten von Gemüseresten sind hier praktisch immer ein Thema.
Bunte Auswahl im Herbst
Wenn unser Garten Mitte September damit beginnt, das satte Grün gegen vereinzelte gelbe und braune Tupfen auszutauschen und der junge Pfirsichbaum vor meinem Küchenfenster beschließt, dass es Zeit ist, seine Früchte (in diesem Jahr hatten wir neun(!) Pfirchiche) abzuwerfen und sich eine Pause zu gönnen, weiß ich, dass meine Lieblingsjahreszeit begonnen hat: Der Herbst.
Ich liebe das einfach! Angenehm warme Temperaturen, zwischendurch ein Gewitter mit Platzregen, gefolgt von einem Regenbogen. Sternklare Nächte und morgens dicker Nebel, durch den das Licht der aufgehenden Sonne wabert.
Die Obst- und Gemüseauswahl im Herbst ist so bunt wie die sich verfärbenden Blätter an den Laubbäumen.
Die Natur entscheidet selbst
Ich habe zugegebenermaßen nicht unbedingt einen grünen Daumen und bin daher glücklich über unsere Obstbäume im Garten, die Jahr für Jahr selbst entscheiden, ob und wieviel sie tragen. In diesem (wettertechnisch) verrückten Jahr 2021 hängt an unserem Birnbaum leider keine einzige Birne. Auch die Renekloden-Ausbeute war minimal. In den vergangenen Jahren konnte ich kiloweise Renekloden in Schraubgläsern einfrieren, aber diesmal reichte die Ernte gerade so zum Naschen. An unseren zwei jungen Apfelbäumen konnten wir lediglich einen einzigen Apfel entdecken.
Dafür hatten wir aber in unseren drei Hochbeeten Rucola, reichlich viele Zucchinis und ohne Ende Mangold, den ich manchmal einfach stehen lasse, weil seine Farben so großartig in der Sonne leuchten. Die Topinambur-Blüten leuchten zur Zeit noch goldgelb und lassen eine gute Ausbeute im Winter vermuten.
Kürbis-Vielfalt
Da ich inzwischen alle denkbaren Zucchinirezepte durch habe, ist nun die Zeit der Kürbiskreationen angebrochen. Wusstest du, dass es weltweit etwa 800 Sorten gibt?
Die bekanntesten Kürbissorten bei uns sind:
- Hokkaido
- Butternut (Birnenkürbis)
- Spaghettikürbis
- Muskat de Provence
Muskat de Provence
Mein absoluter Favorit ist der Butternut, weil er schön mild-nussig im Geschmack ist und auch roh sehr gut schmeckt. Außerdem verfärbt er die Finger beim Verarbeiten nicht so sehr wie es der Hokkaido tut. Den mag ich am zweitliebsten, weil er nicht geschält werden muss und sich hervorragend zum Füllen oder für eine Kürbis-Cremesuppe eignet.
Der Spaghettikürbis ist irgendwie nicht so mein Fall. Er ist innen faserig wie Spaghetti. Vielleicht muss ich erst noch das passende Rezept für ihn finden, damit wir uns anfreunden! Hast du zufällig ein gutes für mich?
Zum Muskatkürbis kann ich noch gar nichts sagen, da ich ihn noch nie probiert habe. Aber es liegt bereits ein prächtiges, dunkelgrünes Exemplar auf der ausgedienten Holzleiter, die Stefan als Ablagefläche an unsere Hauswand geschraubt hat. Ich suche gerade nach einem guten Rezept, um ihn in der kommenden Woche endlich zu verarbeiten.
Kreativ Reste verwerten
Bei diesem Rezept kannst du dich austoben, da es jede Menge Platz für Improvisation bietet. Scheu dich also nicht, mit den Gewürzen, Obst- und Gemüsesorten zu spielen und die Lebensmittel zu verarbeiten, die du gerade übrig hast oder günstig auf dem Wochenmarkt kaufen kannst.
Insbesondere bei der Auswahl des Ofengemüses darfst du gerne variieren. Und die Birnen-Salsa schmeckt auch hervorragend mit Staudensellerie, Ingwer, Pflaumen oder Radieschen...
Theo liebt es, wenn ich meine Gerichte im Garten fotografiere.
Zero Waste
Wenn es irgendwie möglich ist, verwende ich ja beim Kochen alle Bestandteile der Lebensmittel. Deshalb habe ich diesmal die Kartoffel- und Kürbisschalen nicht auf den Kompost geworfen (Sorry, liebe ungeliebte Nacktschnecken!), sondern ganz nebenbei zu Chips gebacken und so diesem Gericht eine knusprige Komponente hinzugefügt. Kartoffelschalen eigenen sich hervorragend für Chips, da sie weich und saftig sind! Die Schale des Butternut Kürbis ist hingegen sind ziemlich hart. Roh schmecken sie nicht, aber wenn du sie zusammen mit den Kartoffelschalen, etwas Öl und Gewürzen in einer Schüssel vermischst und eine Weile durchziehen lässt, kannst du sie in etwa 20 Minuten im Ofen knusprig-garen. Probier's mal aus!
Also: Zutatenauswahl zusammenstellen und mit dem Schälen und Schnibbeln beginnen!
Lass mich doch später gerne wissen, ob dir das Rezept gefällt und falls du es umgebaut hast (was ich sehr cool fände!), würde ich mich über eine Beschreibung freuen. Du kannst auch ein Foto auf Instagram posten und improplan[t] verlinken oder das Hashtag #keinrezeptistunantastbar verwenden.
Ofen vorheizen auf 180°C Ober-/Unterhitze Den Butternut Kürbis mit einem Sparschäler schälen. Die erste Bahn ist manchmal etwas schwierig, aber danach geht es eigentlich ganz leicht. Du kannst auch ein Messer verwenden, achte aber unbedingt darauf, den Kürbis sehr dünn zu schälen, denn die Schale wird sonst im Ofen nicht schnell genug gar. Die Kartoffeln gut waschen, abtrocknen und ebenfalls mit einem Sparschäler schälen. Kürbisschalen und Kartoffelschalen getrennt voneinander beiseite legen. Die Zutaten für die Kürbis-Glasur in einer Tasse vermischen und einmal mit einem Milchaufschäumer, einem kleinen Schneebesen oder einer Gabel kräftig verrühren, damit sich das Öl mit den restlichen Zutaten ordentlich vermischt und nicht oben schwimmt. Den Kürbis längs halbieren und die Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Die Kürbishälften in eine große Auflaufform setzen. Die Auflaufform auf einem Rost in den vorgeheizten Ofen schieben (auf der unteren Schiene). Zunächst schneidest du die langen Kürbisschalen-Streifen mit einer Schere in kurze Stücke. In einer Schüssel Kürbis- und Kartoffelschalen mit Gewürzen und Öl vermischen. Das geht am besten wieder mit den Händen oder mit zwei Löffeln. Die gewürzten Schalen auf einem mit Backpapier oder einer Backmatte ausgelegten Backblech ausbreiten. Darauf achten, dass alle Schalen gut verteilt sind und nicht zu viele übereinander liegen. Das Blech dann erstmal beiseite stellen. Es kommt erst später in den Ofen. Obst und Gemüse für die Salsa in möglichst kleine Würfel schneiden. Nur die Tomatenwürfel dürfen etwas größer sein, da sie sonst zu matschig werden. Alle Zutaten für die Salsa in einer Schüssel vermengen und bis zum Servieren ziehen lassen. 1.) 20 Minuten vor Ende der Backzeit schiebst du das Blech mit den Kürbis- und Kartoffelschalen knapp oberhalb der Auflaufform in den Ofen und schaltest auf Umluft um. 2.) Nach Ende der Backzeit holst du die Auflaufform heraus und schaltest den Ofen aus. Das Blech mit den Schalen lässt du drin, falls sie noch nicht zu dunkel gebacken sind. 3.) In einer Pfanne brätst du für ca. 5 Minuten die fein gewürfelte Zwiebel und den halben gewürfelten Apfel in etwas Wasser + Kürbis-Glasur an, bis die Zwiebeln schön karamellisiert sind. 4.) Gib nun die Hälfte der Ofenkartoffeln und -möhren, sowie die Pflanzensahne mit in die Pfanne und stampf' alles grob zu einem Püree. Mit Salz und Muskat kannst du abschmecken. Den glasierten Kürbis mit einem Pfannenwender aus der Auflaufform auf einen Teller legen.
Dann die Kürbishälften jeweils fast bis zum Boden quer einschneiden ohne sie durchzuschneiden. Das geht am besten, wenn du zwei Holz-Kochlöffel oder zwei Holzbrettchen an die Seiten der Kürbishälften legst und dann mit einem langen Messer bis zum Holz hinunter schneidest.
Für ein schönes Muster kannst du anschließend noch längs in den Kürbis ritzen, ohne allzu tief zu schneiden.
Die Möhren (gerne ungeschält) und Kartoffeln in 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Möhren und Kartoffeln in einer Schüssel mit dem Olivenöl gut vermischen. Das geht am besten mit den Händen.
Dann die Kürbishälften mit der Glasur bepinseln und die Kartoffeln und Möhren rund herum in der Auflaufform verteilen.
Die Gesamt-Backzeit beträgt ab jetzt 1 Stunde.
Während du nun die nächsten Schritte ausführst, musst du die Kürbishälften aber etwa alle 10 Minuten erneut mit der Glasur bestreichen. Setz' dir am besten einen Timer dafür.
Die Kartoffel-Kürbis-Chips, das Kartoffel-Möhren-Zwiebel-Apfel-Püree und das Ofengemüse rund herum platzieren.
Etwas von der Birnen-Salsa dazugeben und mit ein paar Sesamkörnern, Nüssen, Sprossen oder einem anderen Topping garnieren.
PRAXSTIPP:
Wenn dir die Zubereitung des Pürees zu aufwendig ist und du lieber ein reines Ofengericht kochen möchtest, lass diesen Schritt einfach weg und nimm nur das Ofengemüse und die Schalen-Chips als Beilage zum Kürbis. An Stelle der Salsa schmeckt auch ein frischer, grüner Salat sehr gut.
Wenn du eine süßliche Kruste auf deinem Kürbis möchtest, lass das Öl in der Glasur einfach weg.
Sei kreativ! Probier’ mal diese Impro-Ideen:
- Möhren und Kartoffeln ersetzen oder ergänzen durch: Rote Beete, Pastinake, Sellerie, Hokkaido Kürbis, Steckrüben, Zucchini
- Zutaten der Birnen-Salsa ergänzen oder ersetzen durch: Staudensellerie, Ingwer, Pflaumen, Radieschen, regional angebaute Pfirsiche, Mirabellen, Renekloden
Vielleicht hast du auch hierauf Lust?
GESCHMORTE BEETE MIT PÜREE UND FRÜHLINGSQUARK
Zutaten
Zubereitung
Ofen vorheizen auf 180°C Ober-/Unterhitze
Den Butternut Kürbis mit einem Sparschäler schälen. Die erste Bahn ist manchmal etwas schwierig, aber danach geht es eigentlich ganz leicht. Du kannst auch ein Messer verwenden, achte aber unbedingt darauf, den Kürbis sehr dünn zu schälen, denn die Schale wird sonst im Ofen nicht schnell genug gar.
Die Kartoffeln gut waschen, abtrocknen und ebenfalls mit einem Sparschäler schälen.
Kürbisschalen und Kartoffelschalen getrennt voneinander beiseite legen.
Die Zutaten für die Kürbis-Glasur in einer Tasse vermischen und einmal mit einem Milchaufschäumer, einem kleinen Schneebesen oder einer Gabel kräftig verrühren, damit sich das Öl mit den restlichen Zutaten ordentlich vermischt und nicht oben schwimmt.
Den Kürbis längs halbieren und die Kerne mit einem Löffel herauskratzen.
Dann die Kürbishälften jeweils fast bis zum Boden quer einschneiden ohne sie durchzuschneiden. Das geht am besten, wenn du zwei Holz-Kochlöffel oder zwei Holzbrettchen an die Seiten der Kürbishälften legst und dann mit einem langen Messer bis zum Holz hinunter schneidest.
Für ein schönes Muster kannst du anschließend noch längs in den Kürbis ritzen, ohne allzu tief zu schneiden.
Die Kürbishälften in eine große Auflaufform setzen.
Die Möhren (gerne ungeschält) und Kartoffeln in 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Möhren und Kartoffeln in einer Schüssel mit dem Olivenöl gut vermischen. Das geht am besten mit den Händen.
Dann die Kürbishälften mit der Glasur bepinseln und die Kartoffeln und Möhren rund herum in der Auflaufform verteilen.
Die Auflaufform auf einem Rost in den vorgeheizten Ofen schieben (auf der unteren Schiene).
Die Gesamt-Backzeit beträgt ab jetzt 1 Stunde.
Während du nun die nächsten Schritte ausführst, musst du die Kürbishälften aber etwa alle 10 Minuten erneut mit der Glasur bestreichen. Setz' dir am besten einen Timer dafür.
Zunächst schneidest du die langen Kürbisschalen-Streifen mit einer Schere in kurze Stücke.
In einer Schüssel Kürbis- und Kartoffelschalen mit Gewürzen und Öl vermischen. Das geht am besten wieder mit den Händen oder mit zwei Löffeln.
Die gewürzten Schalen auf einem mit Backpapier oder einer Backmatte ausgelegten Backblech ausbreiten. Darauf achten, dass alle Schalen gut verteilt sind und nicht zu viele übereinander liegen. Das Blech dann erstmal beiseite stellen. Es kommt erst später in den Ofen.
Obst und Gemüse für die Salsa in möglichst kleine Würfel schneiden. Nur die Tomatenwürfel dürfen etwas größer sein, da sie sonst zu matschig werden.
Alle Zutaten für die Salsa in einer Schüssel vermengen und bis zum Servieren ziehen lassen.
1.) 20 Minuten vor Ende der Backzeit schiebst du das Blech mit den Kürbis- und Kartoffelschalen knapp oberhalb der Auflaufform in den Ofen und schaltest auf Umluft um.
2.) Nach Ende der Backzeit holst du die Auflaufform heraus und schaltest den Ofen aus. Das Blech mit den Schalen lässt du drin, falls sie noch nicht zu dunkel gebacken sind.
3.) In einer Pfanne brätst du für ca. 5 Minuten die fein gewürfelte Zwiebel und den halben gewürfelten Apfel in etwas Wasser + Kürbis-Glasur an, bis die Zwiebeln schön karamellisiert sind.
4.) Gib nun die Hälfte der Ofenkartoffeln und -möhren, sowie die Pflanzensahne mit in die Pfanne und stampf' alles grob zu einem Püree. Mit Salz und Muskat kannst du abschmecken.
Den glasierten Kürbis mit einem Pfannenwender aus der Auflaufform auf einen Teller legen.
Die Kartoffel-Kürbis-Chips, das Kartoffel-Möhren-Zwiebel-Apfel-Püree und das Ofengemüse rund herum platzieren.
Etwas von der Birnen-Salsa dazugeben und mit ein paar Sesamkörnern, Nüssen, Sprossen oder einem anderen Topping garnieren.